Lernende sind die Zukunft des Unternehmens
23.01.2025

Als Hightech-Unternehmen in der Präzisionsmetallverarbeitung investiert die Distec AG in die Ausbildung junger Fachkräfte, um die Zukunft des Industriebetriebs in der Surselva zu sichern. Geschäftsführer Loris Marsura betont: «Ohne unsere Auszubildenden wäre der Standort in Disentis gefährdet.» So sind 15 der insgesamt 50 Mitarbeitenden Lernende.
«Metallbearbeitung ist unsere Leidenschaft», lautet das Motto der Distec AG. Das Unternehmen produziert CNC-Frästeile, CNC-Drehteile, Prototypen und Kleinserien und ist in der Baugruppenmontage sowie der Komponentenfertigung tätig. Kunden aus den Bereichen Luft- und Raumfahrt, Labortechnik, Medizintechnik, Halbleitertechnik und dem allgemeinen Maschinenbau vertrauen auf die Expertise der Distec AG. Um die beinahe 60-jährige Erfolgsgeschichte fortzuschreiben, setzt das Unternehmen stark auf die Ausbildung neuer Fachkräfte. «Ohne die Auszubildenden können wir den Betrieb langfristig nicht aufrechterhalten», erklärt Loris Marsura. «Der Fachkräftemangel ist eines unserer grössten Probleme. Ohne dass viele Lernende nach ihrem Abschluss bei uns bleiben, wäre es sehr schwierig», sagt der Geschäftsführer. Denn auch bei der Distec AG gehen immer wieder langjährige Mitarbeitende in Pension.
Ausbildung als fester Bestandteil der Firmen-DNA
Jährlich neue Auszubildende für die Berufe Polymechaniker EFZ und Produktionsmechaniker EFZ zu gewinnen, erfordert viel Engagement seitens der Distec AG – eine Tradition, die seit der Gründung gepflegt wird. Bereits 1966/67 legte Landis & Gyr den Grundstein für den heutigen Industriebetrieb mit der Eröffnung eines Aussenwerks in Disentis. Um der Abwanderung der Jugend entgegenzuwirken, wurde damals eine Lehrwerkstatt für Werkzeugmacher eingerichtet. Später verlagerte man die Stromspulenproduktion nach Disentis und gründete eine feinmechanische Abteilung. Nach dem Verkauf des Aussenwerks an die RH-Holding im Jahr 1988 entstand am 1. Januar 1989 die Distec AG. Seither hat sich das Unternehmen zu einem führenden Hightech-Betrieb in der Präzisionsmetallverarbeitung entwickelt und ermöglicht es Lernenden aus der Region, Berufe zu erlernen, für die sie sonst ins Churer Rheintal pendeln müssten. «Industrie ist hier in der schönen Berglandschaft rund um Disentis eine Seltenheit. Umso mehr werden die Lehrstellen und Arbeitsplätze, die wir bieten, geschätzt. Seit nunmehr 35 Jahren», sagt Marsura, der seit 2012 die Geschicke der Distec AG leitet. «Wir würden gerne noch fünf weitere Lernende aufnehmen, denn die Berufsbildung liegt uns am Herzen und ist ein zentraler Bestandteil unserer Philosophie. Es ist unsere Verpflichtung, die Fachkräfte von morgen auszubilden.»
Firmeneigenes Programm
Mit einem eigens entwickelten Ausbildungsprogramm und einem Ausbildner, der sich um die Lernenden kümmert, hat sich die Distec AG einen hervorragenden Ruf als Ausbildungsbetrieb im Kanton Graubünden erarbeitet. Viele der Auszubildenden schliessen ihre Lehre mit Spitzenplätzen ab. Dennoch reicht der gute Ruf nicht aus, um genügend Interessenten aus der Region anzuziehen. «Wir möchten Lernende aus der Region zwischen Sedrun und Ilanz für uns gewinnen», erklärt Marsura. Deshalb präsentiert sich die Distec AG auf Dorffesten und in Schulen der Umgebung. Zudem lockt das Unternehmen mit einer der schönsten Lehrlingsabteilungen und verschiedenen Benefits wie einem Laptop, zusätzlichen Ferienwochen, Lehrlingsausflügen und einer attraktiven Abschlussprämie. «Unsere grösste Konkurrenz hier in Disentis ist das Gymnasium. Daher ist es uns wichtig, auch die Eltern von einer Berufslehre zu überzeugen», erläutert Marsura. Das Unternehmen möchte auch leistungsstarke Schüler ansprechen, die keine weiteren Jahre die Schulbank drücken wollen. «Nach der Matura muss man noch jahrelang studieren. Nach einer Lehre bei uns kann man seine Karriere direkt fortsetzen und sich weiterbilden. Das ist die Stärke der Berufsbildung. Wir sorgen dafür, dass unsere Auszubildenden sowohl technische als auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse erwerben, die sie auf eine erfolgreiche Karriere vorbereiten», so Marsura.