Die Karriere mit höherer Berufsbildung starten
29.01.2025

Die Höhere Berufsbildung ist ein zentraler Teil des Schweizer Bildungssystems und bietet Berufsleuten nach dem Lehrabschluss attraktive Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung. In Graubünden absolvieren jährlich etwa 800 Personen eine Berufs- oder Höhere Fachprüfung oder schliessen einen Diplomlehrgang an einer Höheren Fachschule ab.
Fast 30 000 Personen in der Schweiz absolvieren jedes Jahr eine Weiterbildung in der Höheren Berufsbildung (HBB). Damit zählt sie zur beliebtesten Weiterbildungsform auf Tertiärstufe – sogar vor den Universitäten oder Fachhochschulen. Die Anzahl Abschlüsse in der HBB ist in den letzten 20 Jahren um rund 30 Prozent gestiegen, was den steigenden Bedarf der Wirtschaft an qualifizierten Fachkräften unterstreicht. Die Abschlüsse der HBB sind eidgenössisch anerkannt und in der Wirtschaft hoch angesehen. Viele Arbeitgeber bevorzugen Berufsleute mit einer abgeschlossenen Lehre und einer Weiterbildung in der HBB. Diese Kombination von Praxis und vertieftem Fachwissen gilt als ideale Vorbereitung für Führungspositionen oder spezialisierte Aufgaben. Sie ist praxisnah und ohne Berufsmatura oder akademischen Abschluss zugänglich.
Über 700 Weiterbildungen
Die HBB bietet ein breites Spektrum an Aus- und Weiterbildungen, die den spezifischen Bedürfnissen der einzelnen Branchen entsprechen. Dazu gehören unter anderem die Berufsprüfungen (BP) und die Höheren Fachprüfungen (HFP), die eine Spezialisierung in einem bestimmten Fachgebiet ermöglichen. Die Höheren Fachschulen (HF) bieten zudem Lehrgänge an, die zu einem Diplom oder Nachdiplom führen. Schweizweit gibt es zurzeit 455 eidgenössische Berufsprüfungen und höhere Fachprüfungen sowie 263 verschiedene Lehrgänge an Höheren Fachschulen. Diese Vielfalt ermöglicht den Berufsleuten, ihre Karriere nach ihren Interessen und Erfahrungen gezielt voranzutreiben. Ein herausragendes Merkmal der HBB ist die Möglichkeit, sich berufsbegleitend weiterzubilden. Viele der Weiterbildungen können parallel zur Berufstätigkeit absolviert werden, was den Vorteil bietet, das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden.
Lange Tradition
Die Entwicklung der Berufsbildung in der Schweiz war von Beginn an eng mit der Entstehung neuer Berufe verbunden. Bereits im Mittelalter entstanden zahlreiche Handwerksberufe, wodurch auch die berufliche Bildung an Bedeutung gewann. Zünfte spielten eine zentrale Rolle, da sie die Aus- und Weiterbildung organisierten und regulierten. Nach Abschluss der Lehre arbeitete ein Geselle bei einem Meister und ging oft auf Wanderschaft. Die anschliessende Ernennung zum Meister kann als Vorläufer der heutigen Höheren Fachprüfung betrachtet werden. Lange Zeit lag die Verantwortung für die berufliche Weiterbildung bei den Branchen und Zünften. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als der Bedarf an Fachkräften wuchs, entstanden Fachschulen. Diese boten Weiterbildungskurse und Vorbereitungslehrgänge für Meisterprüfungen an. In den Sechzigerjahren wurden deren Inhalte um Führungs- und Unternehmenswissen erweitert, und es entwickelten sich die Berufsprüfungen sowie die Höheren Fachschulen als feste Bestandteile des Bildungssystems.
Vorteile der Höheren Berufsbildung
Die HBB bietet viele Vorteile, die sie zu einer attraktiven Wahl für Berufsleute machen. Einer der grössten ist die unmittelbare Anwendbarkeit des Gelernten im Berufsalltag. Das fördert nicht nur den Lernerfolg, sondern vermittelt auch wertvolle Berufserfahrung. Zudem sind viele Weiterbildungen so gestaltet, dass sie neben der Arbeit absolviert werden können. Dies ist besonders attraktiv für Berufsleute, die sich auf Führungsaufgaben vorbereiten oder ein Unternehmen übernehmen möchten. Die Diplome der höheren Berufsbildung sind bei Arbeitgebern hoch angesehen und eröffnen den Absolventen hervorragende Karrieremöglichkeiten. Sie liefert die Fachkräfte, die für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes entscheidend sind. Die Höhere Berufsbildung in der Schweiz ist ein Erfolgsmodell, das sich sowohl für Berufsleute als auch für die Wirtschaft auszahlt. Sie bietet praxisorientierte Weiterbildungen, die auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes abgestimmt sind. Dank ihrer Flexibilität ermöglicht die HBB eine gezielte berufliche und persönliche Weiterentwicklung.
ibW Höhere Fachschule Südostschweiz
Mit sieben Standorten, rund 1400 Studierenden und 3500 Kursteilnehmenden ist die ibW Höhere Fachschule Südostschweiz die grösste Einrichtung für die berufliche Weiterbildung der Region Südostschweiz. Dank der Nähe zur regionalen Wirtschaft und Arbeitnehmerschaft ist die ibW am Puls der Zeit. An der ibW kann man sich in rund 30 Berufsbranchen mit 100 Lehrgängen (BP, HFP und HF) aus- und weiterbilden.