Bündner Wirtschaft startet Projekt zu grünen Technologien

Für grüne Technologien besteht im Kanton Graubünden Wachstumspotenzial. Davon sind die Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden (DWGR) überzeugt und haben daher das Projekt «Green Tech Kompetenznetzwerk Graubünden» gestartet. Zusammen mit 30 Partnern aus Wirtschaft, Bildung und Forschung sowie dem Kanton sollen die Grundlagen dafür geschaffen werden, damit sich Graubünden langfristig zu einem führenden Green-Tech-Standort des Alpenbogens entwickeln kann. .

«Green Tech» umfasst Technologien und Dienstleistungen, die darauf abzielen, die Umweltbelastung zu verringern oder zu vermeiden. Dabei geht es darum, Energie und Ressourcen effizienter einzusetzen, die Nutzung erneuerbarer Ressourcen zu fördern sowie schädliche Emissionen zu reduzieren. Mit dem Projekt möchten die DWGR nicht nur einen Beitrag für die künftige Wertschöpfung in Graubünden, sondern auch zu einer ökologisch nachhaltigeren Wirtschaft beitragen. Das Projekt wird von den Projektpartnern sowie im Rahmen der neuen Regionalpolitik von Bund und Kanton finanziert.

Chancen nutzen

Die DWGR sind überzeugt, dass die Bündner Unternehmen eine optimale Ausgangslage haben, um in diesem Bereich neue Geschäftsfelder erschliessen und bestehende weiterentwickeln zu können. Einerseits verfügt Graubünden über viele natürliche Ressourcen, die künftig besser in Wert gesetzt werden können. Andererseits sind in Graubünden starke Unternehmen mit viel Knowhow angesiedelt, um grüne Technologien voranzutreiben und neue Geschäftsfelder zu entwickeln. Beispiele dafür lassen sich in der Bauwirtschaft und in der Energiewirtschaft finden, aber auch in anderen Bereichen. Stellvertretend für die Initiatoren sagt Maurus Blumenthal, Direktor des Bündner Gewerbeverbands: «Wir sind überzeugt, dass viele Herausforderungen im Umweltbereich technologisch von der Wirtschaft gelöst werden können und dass die weltweiten Trends der Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung für die Bündner Wirtschaft Chancen eröffnen. Es gilt, die Kräfte zu bündeln und die Chancen zu nutzen und nicht zuzuwarten, bis die Politik die Wirtschaftsfreiheit einschränkende Regulierungen einführt.»

Netzwerk steht im Vordergrund

Das Projekt umfasst drei Phasen, um die Grundlagen für eine Green-Tech-Plattform zu schaffen. In einer ersten Phase werden die Voraussetzungen und das Potenzial für grüne Technologien in Graubünden analysiert. Die Schweizerische Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) analysiert dabei in einer Studie die weltweiten technologischen Trends und die Voraussetzungen dafür in Graubünden. In einer zweiten Phase werden Handlungsfelder und Pilotprojekte entwickelt sowie in einer dritten Phase mögliche Formen für die Ausgestaltung einer Green-Tech-Plattform geprüft. Im gesamten Projekt steht die Netzwerkarbeit im Vordergrund. Dank dem Wissens- und Erfahrungsaustausch soll die Vernetzung der verschiedenen Akteure aus dem Green-Tech-Bereich gefördert werden. Dieser Austausch und die Zusammenarbeit zwischen Bündner Unternehmen, Organisationen der Bildung und Forschung sowie staatlichen Institutionen wurde mit dem Kick-Off-Event am 26. September gestartet. Rund 50 Personen aus Wirtschaft, Bildung und Forschung haben sich im Gebäude der viega Schweiz in Chur zusammengefunden. Die Workshops haben gezeigt, dass das Projekt den Puls der Zeit getroffen hat.

Bezug zum Green Deal

Im Rahmen der Vernehmlassung zum Klimaschutzgesetz haben die DWGR festgehalten, dass die Förderung der angewandten Forschung sowie des Wissens- und Technologietransfers eine zentrale Bedeutung im Rahmen des Green Deals zukommen muss, um die angedachte volkswirtschaftliche Wirkung zu erzielen. Analog dem Bundesgesetz zum Klimaschutz soll die Innovationsförderung auch im Bündner Gesetz verankert werden. Mit dem Kompetenznetzwerk Green Tech sollen der Wissens- und Technologietransfer sowie die Innovation im Bereich der grünen Technologien ebenfalls gestärkt werden.

Zu den Bildern des Anlasses: https://www.kgv-gr.ch/galerie/green-tech.html

 

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