Die Unternehmensnachfolge im Fokus der Economia 2024
30.08.2024
Am Donnerstag, 29. August, fand in Chur die erste Ausgabe von Economia, der neuen Veranstaltungsreihe der Bündner Wirtschaft, statt. Mit Fachreferaten und Praxisbeispielen wurden im GKB-Auditorium in Chur Strategien und Lösungsansätze für die Unternehmensnachfolge aufgezeigt. Rund 180 Vertreter aus Wirtschaft und Politik nahmen am Anlass teil.
Die Mitgliederumfrage 2024 der Dachorganisationen der Wirtschaft Graubünden zeigt, dass in Graubünden bei mehr als der Hälfte der Unternehmen die Nachfolge in den nächsten 10 Jahren geregelt werden muss. Schweizweit haben rund ein Drittel der Unternehmen keine Nachfolgelösung und es kommt zur ordentlichen Geschäftsaufgabe. Ein Grund dafür ist auch, dass sich die Inhaber:innen nicht oder zu spät um die Nachfolge kümmern. An der Economia 2024 standen daher nicht politische Massnahmen im Vordergrund, sondern was Unternehmer:innen selbst tun können, um gute Voraussetzungen für eine erfolgreiche Nachfolge zu schaffen.
Andrea Fanzun, Präsident von Handelskammer und Arbeitgeberverband Graubünden, ging in seiner Eröffnungsansprache auf die Bedeutung und Notwendigkeit einer funktionierenden Nachfolge für die Unternehmen und die Bündner Wirtschaft ein. «Die gleiche Aufmerksamkeit wie beim Start inUnternehmertum bei Startups muss auch der Nachfolge gewidmet werden», erklärte Fanzun.
Fachreferate und Praxisbeispiele aus der Bündner Wirtschaft
Im ersten Teil der Veranstaltung gaben die Referenten Mauro Lardi (SwissLegal Lardi & Partner in Chur) und Frank Halter (St. Galler Nachfolge in Jona) Einblicke in verschiedene Aspekte und Fallstricke derUnternehmensnachfolge bei den möglichen Szenarien FBO (Family Buy Out), MBO (Management Buy Out), MBI (Management Buy In) und M&A (Merger & Akquisition). Lardi und Halter vermittelten den Gästen einen Überblick in das Gestaltungsfeld der Nachfolgeplanung, bei welchem betriebswirtschaftliche, steuerliche und gesellschaftliche Faktoren aufeinandertreffen. Den beiden informativen Fachreferaten folgten Praxisbeispiele der beiden Bündner Unternehmer Thomas Walther (Hotel Walther in Pontresina) und Viktor Scharegg (G. Brunner Haustechnik in Domat/Ems), die ihre eigenen Strategien und Erfahrungen bei der Unternehmensnachfolge als Familiennachfolgelösung beziehungsweise im Management-Buy-in und Management-Buy-out präsentierten. Beat Valaulta und Andi Baumgartner (heute beide ASSEPRO in Chur) zeigten das Beispiel eines Unternehmensverkaufs und Oliver Fleischhauer und Roger Lüdi (beide Graubündner Kantonalbank in Chur) gingen sodann auf die Möglichkeiten, aber auch auf die Chancen und Risiken, der Finanzierung einer Unternehmensnachfolge ein. Den Kurzreferaten folgten jeweils Talks mit den Nachfolge-Experten Mauro Lardi und Frank Halter, die von den rund 180 Vertretern aus Wirtschaft und Politik im GKB-Auditorium mit grossem Interesse mitverfolgt wurden.
Bei der Planung der Nachfolge gilt: je früher desto besser
Den Abschluss der Economia-Premiere machte Moderator Peter Röthlisberger mit Ernst «Aschi» Wyrsch. Der Präsident von HotellerieSuisse Graubünden fasste in seinem Fazit den Abend zusammen. «Es zeigt sich, es kann kaum früh genug sein, sich um die Nachfolge im eigenen Unternehmen zu kümmern», sagte Wyrsch und kündigte eine Wiederholung der «Economia» am 28. August 2025 an.