KMU goes digital: Optimale Abstimmung zwischen Mitarbeitenden und Maschinen bei der Keller Laser AG

Das Familienunternehmen «Keller Laser AG» aus Trimmis fertigt als Zulieferer massgeschneiderte und qualitative hochstehende Blechprodukte, insbesondere für den schweizerischen und europäischen Markt. Die Hauptkunden stammen aus der Maschinenindustrie, Medizinaltechnik, Bahntechnik, Solarindustrie und Metallbau.

sg. Über 100 Mitarbeitende verarbeiten mehr als 2000 Tonnen Rohmaterial pro Jahr. Sie lasern, stanzen, entgraten, richten, kanten ab, schweissen, beschichten, montieren und kleben Blechbestandteile. Seit Neuestem ist der gesamte Produktionsablauf digitalisiert, was die Produktion steigert, die Planung vereinfacht und den Mitarbeitenden mehr Sicherheit und Zufriedenheit gibt. Keller Laser bezieht die Rohstoffe Chromstahl, Alu und Stahl bei zahlreichen Lieferanten. Von Lieferengpässen waren sie kaum betroffen, da sie ein grosses Lager mit über 370 Palettenplätzen haben. Weil zahlreiche Firmen ihre Lieferketten wieder in der Nähe haben, konnte Keller Laser die Auftragslage steigern. Die Digitalisierung der gesamten Produktionskette kam genau zum richtigen Zeitpunkt, um den Produktionsausstoss zu steigern.

Planungssystem digitalisiert die gesamte Produktion

Mit dem neuen digitalen Produktionsplanungssystem konnten viele Prozesse optimiert werden. Das Produktionsteam bearbeitet mit dem System über 1800 Aufträge parallel. Enrico Bellasi, als CDO bei Keller Laser verantwortlich für die digitale Transformation, erzählt, dass die Einführung eines solchen durchgehend digitalen Systems mit einem aufwendigen Change-Management Prozess verbunden sei. «Das kann man nicht nur so nebenbei machen. Solche Projekte müssen strukturiert aufgegleist werden und man muss auch die nötige IT-Infrastruktur haben», erzählt CDO Bellasi, der auch die IT verantwortet. Es wurden nicht nur bestehende Prozesse digital abgebildet, sondern gewisse Prozesse auch angepasst. Durch die Digitalisierung der internen Logistik wurde ein neuer Bereich geschaffen. Interne Verschiebungen von Materialien werden fortan durch den Intralogistiker organisiert. Somit können sich die Fachspezialisten in der Produktion auf ihre Kernaufgaben konzentrieren. Der Intralogistiker ist mit einem Tablet unterwegs und alles funktioniert mit QR-Codes. Bellasi fügt hinzu: «Früher machte er unzählige Schritte pro Tag, heute sind es einige wenige Klicks.»

Planungssicherheit und Flexibilität für Mitarbeitende

Anfänglich hatten einige Mitarbeitende bedenken, dass durch die Digitalisierung jeder Arbeitsschritt erfasst und kontrolliert werde. Die Zufriedenheit über die gemeinsam erreichten Optimierungen der Abläufe und einer effizienteren Produktion überwiegen heute. Um die digitale Transformation erfolgreich etablieren zu können, ist die Zusammenarbeit im Team und das gegenseitige Vertrauen sehr wichtig. Die Produktion wird mit dem neuen System optimal aufeinander abgestimmt und die verfügbaren personellen Ressourcen können gezielter eingeteilt werden. Durch die optimale Abstimmung der Mitarbeitenden und der Maschinen ist eine getaktete Produktion entstanden. Das System gibt den Mitarbeitenden gewisse Vorgaben, innerhalb ihres Taktes können sie jedoch selbstständig organisieren und entscheiden, welchen Auftrag sie wann und wo bearbeiten.

Produktivität gesteigert und zufriedenere Kunden

Trotz digitalisierter Prozessabläufe trifft sich das Produktionsteam jeden Morgen um 7.30 Uhr, um die geplanten Aufträge des Tages abzustimmen und sich gegenseitig zu unterstützen. Weiter werden die Ressourcenplanung der Mitarbeitenden, die Störungsmeldungen und weitere KPIs digital erfasst und verfolgt. Eigens programmierte Schnittstellen zu anderen Systemen ermöglichen es nahezu, alles individuell anzuzeigen und gezielt zu analysieren. Bellasi betont: «Mit unserem System können wir innerhalb weniger Sekunden Auskunft geben, ob der Wunschtermin des Kunden eingehalten werden kann.» Für die Planung ist das ein enormer Mehrwert und die Kunden erhalten dadurch verlässliche Termine, was wiederum ihre Zufriedenheit erhöht. «Durch zahlreiche Digitalisierungsschritte konnten wir unsere Produktivität verbessern, unsere Mitarbeiterzufriedenheit stärken und eine hohe Liefertermintreue vorweisen», freut sich Bellasi.

Bild: Chief Digital Officer Enrico Bellasi bei einem Produktionsarbeitsplatz mit dem visualisierten Planungssystem.

Zahlen und Fakten

1995 gegründet zählt das Unternehmen heute 105 Mitarbeitende: Anlagen- und Apparatebauer/in, Anlagenführer/in, Schlosser/in, Lackierer/in, Logistiker/in, Polymechaniker/in, Produktionsmechaniker/ in, Montagemitarbeiter/in, Konstrukteur/in, Qualitätsfachfrau/mann.

Weitere Infos: www.kellerlaser.ch

 

Zur Serie KMU goes digital: Mitgliederfirmen, die den Fokus auf die Digitalisierung setzen, können sich melden bei info@kgv-gr.ch.

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