Für die Lehre nach Graubünden umziehen

Die EHL Hotelfachschule Passugg bietet von der beruflichen Grundausbildung über die Höhere Fachschule bis zur Fachhochschule alle Möglichkeiten für eine Hotellerie-Laufbahn. Rund die Hälfte der Lernenden, welche hier die Lehre absolvieren, kommen von ausserhalb Graubündens. Für die Schulleiterin Beatrice Schweighauser ist die HoKo-Lehre eine Erfolgsgeschichte aus Graubünden.

Die idyllisch gelegene Hotelfachschule in Passugg gehört seit 2013 zur École hôtelière de Lausanne (EHL Group), welche über weitere Standorte in Lausanne und Singapur verfügt. Beatrice Schweighauser, Mitglied der Geschäftsleitung und Schulleiterin an der Hotelfachschule, verweist auf die Geschichte und Bedeutung der Schule in Passugg. «Wir bilden seit über 50 Jahren erfolgreich Fachleute für die Hotellerie und Gastronomie aus.» Schweighauser, diplomierte Hotelière und Schulleiterin, verfügt über eine mehr als 30-jährige Erfahrung in der Hotellerie und ist eine Bildungsexpertin mit Leidenschaft. Die Schule zeige ex-emplarisch, so Schweighauser, die Durchlässigkeit des Bildungssystems in der Schweiz auf. Beginnend mit der Lehre kann ein HF-Diplom und danach in drei weiteren Semestern der Bachelor-Abschluss erworben werden — und dies an der gleichen Schule. Diese Möglichkeit nehmen auch viele ehemalige Lernende wahr.

Internationale Ausstrahlung
Die Aussage auf der Webseite der EHL ist klar und unmissverständlich: «Wir sind Mitglied der weltweiten Nummer 1 unter den Hotelmanagement Schulen.» Schweighauser wehrt sich entschieden dagegen, eine elitäre Schule zu sein, wie das die Werbe-Botschaft vermuten lässt. «Unsere Türen stehen allen offen, und wir bilden die Hotelberufe auf allen Stufen aus.» Die Qualität der Ausbildung und der Betreuung stehen dabei im Vordergrund. Die Ausstiegsrate der Hotel-Fachleute sei gering. Das spreche für sich und freue sie sehr, erklärt Schweighauser. Die Studierenden der höheren Fachschule kommen aus 37 Nationen, gerade mal 14 Prozent kommen aus Graubünden. Sie ist besonders stolz, dass auch für die Berufslehre als Hotel-Kommunikationsfachfrau/-mann (HoKo) die Hälfte der Lernenden von ausserhalb Graubündens kommen. Während des Schulsemesters wohnen die meisten im Campus in Passugg. Auf allen Ausbildungsstufen sind Praktikumseinsätze ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung. Insgesamt arbeitet die Schule mit 130 Hotels in der Schweiz, China, Thailand, Kanada, Niederlande, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und vielen anderen Ländern für die Praktika zusammen.

Die Lehre aus Graubünden
Die HoKo-Lehre, die es seit 2017 gibt, ist aus der ehemaligen kantonalen Lehre an der Gastgewerblichen Fachschule Graubündens als «Hotel- und Gastronomiefachfrau/-mann» hervorgegangen. Schweighauser hat an der Entwicklung des neuen Lehrberufs, welche rund fünf Jahre in Anspruch genommen hat, mitgearbeitet. Die neue Lehre hat sich bei den Hotelbetrieben und Lernenden bewährt. «Bereits nach einem Jahr waren die beiden Klassen an der EHL ausgebucht und dies ist bis heute so geblieben», erklärt Schweighauser nicht ohne Stolz. Die Hotel-Kommunikationsfachpersonen werden vielseitig in den Bereichen Rezeption, Marketing, Küche, Service und Hauswirtschaft zu Gastgebern ausgebildet. Die Lernenden sollen für die verschiedenen Arbeiten in einem Hotelbetrieb ausgebildet werden. «Dabei stehen immer die Gäste und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt», erklärt Schweighauser. Bei der Lehre handelt es sich um eine moderne attraktive Ausbildung, welche die Jugendlichen von heute anspreche und auf die Bedürfnisse der Hotellerie ausgerichtet sei.

Lehrvertrag mit der Schule
Die Lehre erfolgt an der EHL Campus Passugg nach dem Modell der schulisch organisierten Grundbildung, der sogenannten SOG. Der Lehrvertrag wird mit der EHL Passugg, welche die Berufsfachschule ist, abgeschlossen. Die Hälfte ihrer drei Ausbildungsjahre leben und lernen die Lernenden darum auf dem Campus – gemeinsam mit Studenten aus den HF- und Bachelor-Lehrgängen. «Der Vorteil ist, dass sie sich mit diesem Modell in ihren Themen fokussiert einarbeiten und dies in ihren Praktika anwenden können», erklärt Schweighauser. Die Lernenden beginnen im August ihre Lehre mit einem Semester Schule in Passugg, starten dann im Dezember vor der Wintersaison in einem Hotelbetrieb für ein sechsmonatiges Praktikum. Für die Auszubildenden aus Graubünden werden die Ausbildungskosten (ohne Unterkunft) von 7500 Franken pro Semester vom Kanton übernommen. Nicht alle Kantone übernehmen die Ausbildungskosten. In einigen müssen die Eltern der Lernenden die Ausbildungskosten selbst tragen. «Die HoKo Lehre im SOG-Modell ist eine Bündner Erfolgsgeschichte, weil sie mithilft, den latenten Mangel an Fachkräften in der Hotellerie zu entschärfen.» Man biete eine attraktive und modulare Grundbildung an, die den jungen Leuten eine Zukunft in der Branche gebe – eine 360-Ausbildung ohne Sackgasse.

EHL Hotelfachschule Passugg

Gründungsjahr: 1966
Anzahl Mitarbeitende und Dozierende: 91
Anzahl Schüler/innen und Student/innen: 422
Ausbildungen: Hotel-Kommunikationsfachfrau/-mann EFZ, Dipl. Hotelier/e-Gastronom/in HF. Bachelor of Science in International Hospitality Management

zurück zur Übersicht