Digitale Industrie aus dem Prättigau

Die GRITEC AG konzipiert, entwickelt und realisiert technische Geräte, Automationslösungen und Industrieprozesse für Kunden weltweit. Die Digitalisierung ist seit Beginn ein Treiber des Hightech Betriebs aus Grüsch – firmenintern und bei den Kunden.

Beim Betreten der GRITEC AG im Industriequartier in Grüsch wird einem klar, dass hier die Zukunft gelebt wird. Selbst der Besucherempfang ist komplett digitalisiert. Ohne die firmeninternen Vorschriften gelesen und deren Einhaltung mit einer digitalen Unterschrift bestätigt zu haben, wird kein Gast hereingelassen. «Dies ist die Abschlussarbeit unseres Informatik Lernenden Lucas Rohrbach, erklärt Matthias Schwaninger, der Head of Digital Industry des 1990 gegründeten Unternehmens mit heute 100 Mitarbeitenden. «Kompetenz, Erfahrung und Leistungswille sind unsere Garanten für den Erfolg», so Schwaninger. Neben klassischen Maschinenbau und Engineering Leistungen ist das Unternehmen auch im Bereich der digitalen Industrie tätig. Industrie 4.0, Roboter, Internet of Things und Big Data sind bei GRITEC alltäglich.

Die GRITEC entwickelt, produziert und montiert Systeme und Geräte im High Tech Umfeld. «Als Single Point Partner begleiten wir unsere Kunden auf dem Weg zur Digitalisierung – von der ersten Idee bis zum voll funktionsfähigen Endprodukt.» Gerade im Bereich der produzierenden Industrie eröffnet Digitalisierung neue Potenziale. Die Effizienz in der Produktion wird durch Lösungen wie vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance) verbessert, während gleichzeitig die Stillstände der Produktionsanlagen reduziert werden. «Wer heute industriell produziert, muss eine möglichst hohe Verfügbarkeit der Systeme haben», so Schwaninger. Heute wird viel automatisiert, d.h. bei wiederholen den Aufgaben, wo Präzision gefordert ist oder in gefährlicher Umgebung, wird mit Robotern gearbeitet. «Zukünftig gehen wir noch einen Schritt weiter und entwickeln basierend auf künstlicher Intelligenz autonome Systeme, welche selbstständig entscheiden und kommunizieren können. Autonome Systeme sind ein nächster Schritt der Industrie 4.0. Es ist ein inspirierendes Ziel, dass die Industrie Produktion eines Tages vollständig autonom und nicht nur automatisiert abläuft», so Schwaninger.

Erfolgreiche Entwicklung
Die Zukunft der Digitalisierung in der Industrie vorherzusagen, ist «ein Blick in dieGlaskugel. Die gesamte Branche befindet sich in einem technologischen Wandel. Die Strategie besteht darin, diesen Wandel aktiv mitzugestalten und unternehmerisch die richtigen Entscheidungen zu treffen». Dabei müsse man darauf achten, dass man die Hypes richtig deute. Bisher ist dies gelungen. «Ein grosser Schritt war 2012 der Bau des Firmengebäudes in Grüsch. Wir haben bereits vor Jahren erkannt, dass in der Schweiz die Automatisierung und Digitalisierung zunehmend voranschreiten.» Da Software ein wesentlicher Bestandteil der Digitalisierung ist, hat man in Grüsch in diesen Bereich investiert und bietet den Kunden auch eigene Software Produkte an. Im Bereich Industrie 4.0 ist das mit «INVISTA» eine eigene Digitalisierungs Plattform für die produzierende Industrie. «Im Jahr 2022 setzten wir mit der Erweiterung unseres Gebäudes einen weiteren Meilenstein.» Auch diese Produktionshalle ist mittlerweile gut ausgelastet. Die Leistungen der GRITEC haben sich laut Schwaninger in den letzten zehn Jahren in allen Bereichen, sei es Mechanik, Elektronik, Software oder Beratung weiterentwickelt. Die GRITEC ist heute vor allem in den Branchen Medtech , Pharma , Automobil und Halbleiterindustrie tätig – also in stark regulierten Hightech Märkten.

Viele GRITEC Kunden sind grosse internationale Unternehmen, oft mit Hauptsitz in der Schweiz. «Wir arbeiten jedoch auch mit KMU zusammen, die 100 bis 200 Mitarbeitende beschäftigen», erklärt Schwaninger. Man sei zunehmend auch in der Baubranche und im Tourismus tätig, wo die Digitalisierung immer mehr an Bedeutung gewinnt. «Die Technologie in diesen Bereichen ist in Bezug auf die Digitalisierung durchaus mit der Industrie vergleichbar», erklärt Schwaninger. Bei der Digitalisierung ist das Identifizieren eines Business Cases der zentrale Faktor für den Projekterfolg. «Eine Digitalisierungsstrategie muss nicht über fünf Jahre definiert sein.Wir setzen da eher auf kleinere Schritte mit einem schnellen Erfolgserlebnis und einem klaren Mehrwert für den Kunden.»

Künstliche Intelligenz beobachten
Als eine weitere Herausforderung sieht Schwaninger die Verbreitung künstlicher Intelligenz im industriellen Umfeld. «Die Einsatzmöglichkeiten mit KI sind riesig. Um in der dynamischen Technologielandschaft erfolgreich zu sein, setzen wir auf die Zusammenarbeit mit starken Partnern. Unser Ziel ist es, sowohl die Risiken als auch den Mehrwert zu kennen und zu analysieren.» Innerhalb der GRITEC sind klare Regeln definiert worden. «Wir überprüfen kontinuierlich, welche Technologien in unserem Unternehmen eingesetzt werden und welche derzeit eingeschränkt sind. Derzeit evaluieren und testen wir die Möglichkeiten und Vorteile von Microsoft Copilot. Auch haben wir viele KI Dienste wegen verschiedener Risiken vorübergehend ge sperrt», erklärt Schwaninger.

GRITEC AG

Gründungsjahr: 1990
Anzahl Mitarbeiter: 100
Berufe: Software , Elektronik und Mechanik Ingenieure, Techniker, Konstrukteure, Projektleiter, Polymechaniker, Automatiker, Elektro- und mechanische Montagemitarbeiter, Kaufmännische Mitarbeiter, Logistik Service.
Weitere Informationen: gritec.ch


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